Der Spitzwegerich ist ein Heilkraut, was alles kann.
Seine Eigenschafen sind außerordentlich vielfältig.
Er wirkt antibakteriell, adstringierend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend & schleimlösend. Die Inhaltstoffe setzen sich zusammen aus Schleimstoffen, Saponinen,
Glykoside, Gerbstoffe, Kieselsäure, Vitamin C, antibiotischen Stoffen, ätherisches Öl & Lab-Enzyme, somit ist er auch für das fermentieren gut geeignet.
Wegerich gehörte in früheren Zeiten wegen seines breiten Heil- und Wirkspektrums zu den heiligen Pflanzen. Besonders
machtvolle Heilpflanzen bekamen den Ehrentitel „Mutter der Heilkräuter“. So auch der Wegerich, der von den Medizinleuten als Allesheiler angewandt wurde. Auf unseren Wegen begegnen uns auf
Schritt und Tritt Breit- und Spitzwegerich. Der Breitwegerich wächst genau da, wo die Menschen Trampelpfade, Wege und Straßen anlegen. Dort, wo die Erde am meisten verdichtet, festgetrampelt und
trocken ist. Der Spitzwegerich dagegen liebt es etwas feuchter und wächst in Wiesen und an den Wegrändern. Die auch in vielen Vornamen vorkommende Endung „–rich“ bedeutet Herrscher, Hüter, Fürst,
König. Und weil auf den Straßen und Wegen was los ist, bringt der Wegerich als Hüter der Wege in Hinblick auf Körper, Geist und Seele was in Bewegung! Der wissenschaftliche Name „Plantago“ leitet
sich vom lateinischen planta = Fuß und agere = bewegen ab. Seine Heilwirkung wird auch genau dort, wo er vorkommt, am meisten gebraucht. Für das fahrende Volk, Händler, Reisende, Wanderer und
Pilger war er Freund und Beschützer. Wer weit fährt, lebt gefährlich!
Bei äußeren Verletzungen, wo die Haut offen ist, kann man sofort die Wunde behandeln.
Dazu nimmt man ein paar frische Spitz- oder Breitwegerichblätter und reibt diese solange in den Händen, bis der grüne Saft sich löst. Diesen kann man auf die Wunde treufeln. Blutungen werden
somit sofort gestillt und Keime abgetötet. Im Volksmund ist der Wegerich ein durchsichtiges grünes Pflaster. Auch bei Insektenstichen wird der Saft oder der Wurzelsaft auf den Stich aufgetragen
und eingerieben.
Die frischen Blätter und Wurzeln können gut ausgepresst werden & der Saft kann in Honig konserviert werden. Somit hat man bei Husten einen guten Schleimlöser. Es braucht immer nur ein paar Tropfen. Beim Kauf des Honigs sollte darauf geachtet werden, dass es ein reiner Honig ist. Das heißt den Bienen wird
keine Zufütterung von Zuckerlösungen angeboten. Bioland und Demeter haben hier sehr strenge Bestimmungen. Wenn ihr einen Imker kennt, könnt ihr fragen, ob er seinen Bienen 50 % der Ernte für den
Winter lässt.
Die Flohsamen aus den Wegerichgewächsen, kann man selber sammeln und diese in seinen Gerichten, wie Müsli - Brei - Salate - Teige verarbeiten & sind für die Darmflora eine Freunde.
Ein anderes Verständnis für die Bedeutung des Wegerichs, finden wir über seine uralte Zuordnung zu Merkur, dem Gott mit den geflügelten Schuhen. Er ist der Herr aller Wege und Straßen auch die in die Unterwelt, und gleichzeitig auch der Heiler unter den Göttern. Zu erkennen an dem
von Schlangen umwundenen Heroldsstab, dem Symbol der Ärzte. Trägt aber eben auch Reisehut und die geflügelten Schuhe. Er ist der Reisende und Botschafter zwischen der diesseitigen und der
jenseitigen Welt. Als Heiler kann er die am Rande des Todes Schwebenden zurück ins Leben bringen, wie auch der Wegerich. Er ist der Hüter der
Grenzen, er heilt unsere äußeren und inneren Grenzen. (Haut - Immunsystem).
Der muskelartige Charakter der Spitzwegerichblätter, deutet auf die Fähigkeit zur Bewegung hin. Seelisch gesehen, manifestiert er unsere physiche und geistige
Bewegung unserer Muskeln. Und fordert uns auf, unsere Grenzen kennenzulernen und diese zu weiten.
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